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The Disruptive Strategist: Disruptive Technologie – eine deflationäre Kraft in einer inflationären Welt

Kevin Kruczynski von GAM Investments analysiert, wie sich Unternehmen und Organisationen zunehmend der Digitalisierung und den Vorteilen, die diese insbesondere in einer inflationsgetriebenen Umgebung bieten, zuwenden.

16. August 2022

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Satya Nadella, der Executive Chairman und CEO von Microsoft rief uns unlängst kurz und prägnant ins Gedächtnis zurück: «Digitale Technologie ist eine deflationäre Kraft in einer inflationären Umgebung. Kleine, aber auch grosse Unternehmen können ihre Produktivität und die Erschwinglichkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen durch den zunehmenden Einsatz von Technologie steigern.»

Inflation stellt aktuell ein heisses Thema dar, da einige der Faktoren, die sie über Jahre unterdrückt haben, sich nun langsam abschwächen. Mehrere Jahrzehnte unablässiger Globalisierung haben zu verlängerten Lieferketten und niedrigeren Produktionskosten geführt. Doch mit dem Aufkommen von Spannungen zwischen den grossen Volkswirtschaften und der durch Covid verursachten Unterbrechungen der Handelsflüsse hat sich eine Kehrtwende vollzogen. Gleichermassen geht die Ära niedriger Rohstoffpreise, die durch übermässige Investitionen angetrieben wurde, zu Ende, da die Bergbau- und Erdölunternehmen dem Votum ihrer Aktionäre folgen und nun Kapitalerträgen den Vorrang vor Investitionen in zusätzliche Kapazitäten geben. Dadurch ist dem System nur noch wenig Spielraum für diejenigen Zeiträume geblieben, die durch exogene Ereignisse wie Pandemien oder Kriege beeinflusst werden. In einer derartigen Umgebung fällt technologischen Innovationen eine wesentliche Rolle zu, um die Produktivität zu steigern, Verschwendung zu minimieren und die Kosten niedrig zu halten.

Wir beziehen uns oft auf das Mooresche Gesetz, das besagt, dass sich die Anzahl der Transistoren in einem hochintegrierten Schaltkreis alle zwei Jahre verdoppelt und auf das Metcalfesche Gesetz, das besagt, dass sich der Nutzen eines Netzwerks mit jedem neuen Nutzer exponentiell erweitert sowie auf den Einfluss, den diese beiden Gesetze auf die Verringerung der Rechnerherstellungskosten und die darauffolgende Welle von bahnbrechenden Innovationen weltweit hatten.

 
Quelle: BCG-Analyse. NASSCOM-Bericht: AI, Beyond the Myth & the Hype (KI, Jenseits von Mythos und Hype), Analyse des McKinsey Global Institute. 2019 SaaS Trends, Blissfuly.com. Die Ansichten entsprechen denen des Managers und sind Änderungen unterworfen. Nur zur Veranschaulichung.

Der positive Kreislauf der Technologien

 
Quelle: Piper Sandler. Nur zur Veranschaulichung.

Vor diesem Hintergrund möchten wir einige Beispielbereiche hervorheben, bei denen wir beobachten, dass Disruption dazu beiträgt, den Kostendruck in einer Reihe von Sektoren zu verringern.

Viele Gesundheitssysteme in den USA sind von Personalmangel betroffen. Omnicell stellte eine Nachfragesteigerung für automatisierte Apothekenlösungen fest, wodurch Pflegepersonal und Apotheker für andere Aufgaben freigestellt werden konnten. Deren automatisiertes System ermöglicht eine schnellere und präzisere Abgabe und führt dazu, die Kosten um ca. 66 % zu senken – ein US-Krankenhaus spart dank dieser Lösung jährlich USD 2,5 Mio. ein. Die DaVinci-Roboter von Intuitive Surgical ermöglichen invasive Eingriffe mit reduzierten OP-Folgen, was die Genesung der Patienten wesentlich beschleunigt und die Dauer des Krankenhausaufenthalts verkürzt. Nach einer roboterunterstützten Prostatektomie kann ein Patient das Krankenhaus nach ein bis zwei Tagen verlassen, während die Erholungszeit nach einer offenen Operation drei bis sieben Tage dauert. Durch die roboterunterstützte Prozedur werden in den chronisch unterbesetzten Stationen dringend benötigte Betten und Personal-Ressourcen frei.

Das Computersoftware- und -serviceunternehmen PTC hilft flächendeckend im industriellen Umfeld Kunden wie der Bosch-Gruppe und Volvo beim digitalen Übergang durch Einsatz seiner führenden CAD- (Computer-aided Design), PLM- (Produkt-Lifecycle-Management), IoT- (Internet of Things) und AR- (Augmented Reality) Produkte bei der Prozessoptimierung, der Abfallminimierung und der Effizienzsteigerung. Die Wirkung variiert je nach Lösung. Beispielsweise unterstützt deren ThingWorx Connected Work Cell (CWC) den Informationsfluss über sämtliche Produktionsprozesse und steigert die Mitarbeiterproduktivität um bis zu 40%, reduziert Abfall um 25 % und senkt den Zeitaufwand für Schulungen um bis zu 65 %.

Die Landwirtschaft und der Bausektor sind ausgesprochen fragmentierte und arbeitsintensive Branchen, die bislang bei der Einführung neuer Technologien zögerlich vorgingen, doch auch dies ist im Wandel begriffen, da der Personalmangel und die hohen Preise für Input-Materialien Unternehmen dazu ermuntern, sich nach neuen Lösungen umzusehen. Trimble bedient dabei beide Branchen: Die Connected-Farm-Plattform hilft bei der Optimierung landwirtschaftlicher Arbeitsabläufe und unterstützt Landwirte dabei, die Durchführung und Rentabilität ihrer Ernten zu verbessern. Die Technologie maximiert Ernteerträge durch die Bereitstellung von Daten zu den Bodenbedingungen und hilft bei der Planung effizienter Saatgutausbringung und der Überwachung der Ernten in Echtzeit. Sie wird darüber hinaus zur Fernsteuerung und -kontrolle von Traktoren eingesetzt und bietet präzises maschinenbasiertes Besprühen und Bewässern. Für ein sehr detailliertes Bauprojekt, wie beispielsweise eine Brücke oder einen Flughafen, kann Trimble eine exakte Nachbildung eines modellierten Originals erstellen und schwere Maschinen mit Präzision führen. Diese Verbesserung in der Genauigkeit kann zu Einsparungen in Millionenhöhe führen, indem Projektkostenüberschreitungen, Nachbesserungsarbeiten und Verlängerungen der Gesamtlieferzeit vermieden werden.

Andere Sektoren, wie das Transportwesen, Schnellrestaurants und Coffee-Shop-Ketten setzen bereits cloudbasierte mobile Apps, Technologien für die Selbstbedienungsbestellung sowie Verbesserungen in der Zahlungsabwicklung ein, um ihren Bedarf an Personal mit Kundenkontakt zu reduzieren und die Kundenbindung durch Benutzerfreundlichkeit und Kundenbelohnungen zu verbessern. Starbucks war dabei bahnbrechend mit einer mobilen App, es folgte McDonald‘s mit einem Punktesystem für Selbstbedienungsbestellungen und im Vereinigten Königreich konnte die Londoner U-Bahn die Fahrkartenschalter dank Einführung einer kontaktlosen Kartentechnologie abschaffen. All diese Lösungen verringern den Personalbedarf und schaffen ein einfacheres Kundenerlebnis mit verringertem Zeitaufwand.

Es ist klar, dass die Hinwendung zur Digitalisierung kontinuierlich kostengünstiger und einfacher wird, und die Vorteile werden in einer inflationären Umgebung nur noch deutlicher.

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